Der Jerusalem-Tag markiert 58 Jahre seit der Wiedervereinigung der israelischen Hauptstadt
Trotz der politischen Komplexitäten bleibt der Jerusalem-Tag für viele Israelis ein Fest der nationalen Einheit

Der Jerusalem-Tag, auf Hebräisch Yom Yerushalayim, ist ein israelischer Nationalfeiertag, der an die Wiedervereinigung Jerusalems während des Sechstagekrieges 1967 erinnert. Für viele Israelis markiert er den Moment, in dem das jüdische Volk nach fast zwei Jahrzehnten der Trennung wieder Zugang zur Altstadt und zur Klagemauer – der heiligsten Stätte des Judentums – erhielt.
Dieser Tag hat eine tiefe religiöse, historische und nationale Bedeutung. Jerusalem ist seit Jahrtausenden ein zentraler Bestandteil der jüdischen Identität, und die Eroberung Ostjerusalems wird oft als spirituelle und historische Erlösung angesehen. Der Tag stellt auch einen wichtigen Meilenstein in der modernen Geschichte Israels dar und symbolisiert Souveränität und Widerstandsfähigkeit.
Zu den stadtweiten Feierlichkeiten gehören staatliche Zeremonien, Gedenkfeiern für gefallene Soldaten und festliche Veranstaltungen. Die bekannteste Tradition ist die Flaggenparade, bei der Tausende junger Menschen durch die Straßen Jerusalems, insbesondere rund um die Altstadt, marschieren, israelische Flaggen schwenken, singen und tanzen. Religiöse Gemeinschaften versammeln sich ebenfalls zu besonderen Gebeten, insbesondere an der Klagemauer.
Während der Jerusalem-Tag für viele eine Quelle des Stolzes und der Freude ist, ist er auch ein Streitpunkt. Palästinenser und Mitglieder der internationalen Gemeinschaft betrachten Ostjerusalem als „besetztes Gebiet“ und sehen den Tag – insbesondere die Parade – als provokativ an. Die Sicherheitsvorkehrungen werden in der Regel verschärft, insbesondere in sensiblen Bereichen wie dem Damaskustor und dem Tempelberg/der Al-Aqsa-Moschee.
Die Route der Flaggenparade durch das muslimische Viertel der Altstadt wird von vielen Palästinensern und Kritikern aufgrund früherer Vorfälle mit nationalistischen Parolen und Gesängen von Randgruppen als besonders provokativ angesehen. Die wachsende Präsenz israelischer Siedler in der Gegend hat die Spannungen mit den arabischen Einwohnern weiter verschärft.
Trotz der politischen Komplexität bleibt der Jerusalem-Tag für viele Israelis ein Fest der nationalen Einheit, des spirituellen Erbes und der tief verwurzelten Verbindung zu der Stadt, die das Herzstück ihrer Geschichte bildet.
Nach Angaben der Stadtverwaltung von Jerusalem wird die Hauptkundgebung zum 58. Jahrestag der Wiedervereinigung der Stadt den Glauben an die dauerhafte Stärke Israels hervorheben. An der Veranstaltung werden der Bürgermeister von Jerusalem, Moshe Leon, der stellvertretende Bürgermeister Aryeh King sowie Oberrabbiner, Leiter von Yeshivas und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens teilnehmen und Reden halten.

Die Mitarbeiter von All Israel News sind ein Team von Journalisten in Israel