All Israel

Der deutsche Bundeskanzler Merz kritisiert die Operationen der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen, unterstützt jedoch keine EU-Sanktionen

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz spricht auf einer Pressekonferenz mit dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sanchez (nicht im Bild) in La Moncloa in Madrid, Spanien, am 18. September 2025. (Foto: Francesco Militello Mirto/NurPhoto via Reuters)

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz sagte am Donnerstag, dass Berlin die aktuellen Militäroperationen Israels im Gazastreifen als unverhältnismäßig betrachte, betonte jedoch, dass die Bundesregierung noch nicht entschieden habe, ob sie mögliche Sanktionen der Europäischen Union gegen Israel unterstützen werde.

„Wir werden in den kommenden Tagen zu einer endgültigen Meinung der deutschen Regierung zu diesen Fragen gelangen, die nun auf europäischer Ebene beantwortet werden müssen“, erklärte Merz während eines diplomatischen Besuchs in Spanien.

„Wir werden diese Fragen nächste Woche auf Bundesebene erneut diskutieren. Ich gehe davon aus, dass wir dann bei der informellen Ratssitzung am 1. Oktober in Kopenhagen eine Position haben werden, die auch von der gesamten deutschen Regierung unterstützt wird“, fügte er hinzu.

Deutschland bleibt einer der engsten Verbündeten Israels in der Europäischen Union. Obwohl Berlin in letzter Zeit seine Kritik an den Militäroperationen Israels verstärkt hat, weist es die weit verbreiteten Vorwürfe, Israel begehe in Gaza Völkermord, entschieden zurück.

Im Januar 2024 kündigte Deutschland an, Israel in dem von Südafrika vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) angestrengten Völkermordverfahren zu verteidigen.

„Am 7. Oktober 2023 haben Hamas-Terroristen unschuldige Menschen in Israel brutal angegriffen, gefoltert, getötet und entführt“, erklärte ein Sprecher der deutschen Regierung damals. „Das Ziel der Hamas ist es, Israel auszulöschen. Seitdem verteidigt sich Israel gegen die unmenschlichen Angriffe der Hamas.“

Der Sprecher wies die Anklage wegen Völkermords gegen Israel entschieden zurück.

„Die Bundesregierung weist die nun vor dem Internationalen Gerichtshof gegen Israel erhobene Anklage wegen Völkermords entschieden und ausdrücklich zurück. Diese Anklage entbehrt jeder Grundlage.“

Die deutsche Regierung steht unter wachsendem nationalem und internationalem Druck, eine kritischere Haltung gegenüber Israel im Nahostkonflikt einzunehmen. Bislang hat Berlin es jedoch vermieden, starke wirtschaftliche oder politische Sanktionen gegen den jüdischen Staat zu unterstützen.

Während seines Aufenthalts in Madrid betonte Merz, dass legitime Kritik an der israelischen Politik nicht in Hass gegen Juden umschlagen dürfe.

„Kritik an der israelischen Regierung muss möglich sein, aber wir dürfen niemals zulassen, dass sie dazu benutzt wird, Hass gegen Juden zu schüren“, erklärte der deutsche Politiker und fügte hinzu, dass der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez dieser Meinung sei.

Einige Kommentatoren sind der Ansicht, dass der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez mit seiner Kritik an Israel zu weit gegangen sei, indem er Israel des „Völkermords“ in Gaza bezichtigte.

Die spanische Vizepremierministerin Yolanda Díaz, Vorsitzende der linken politischen Allianz Sumar, hat ebenfalls für Kontroversen gesorgt, weil sie den Slogan „Vom Fluss bis zum Meer, Palästina wird frei sein“ verwendet hat – ein Satz, der weithin als Leugnung des Existenzrechts Israels interpretiert wird. Deutschland hat den Slogan im vergangenen Jahr verboten und als antisemitische Hetze eingestuft.

Der deutsche Regierungschef betonte auch, dass Berlin nicht vorhabe, sich der wachsenden Zahl westlicher Nationen anzuschließen, die einen palästinensischen Staat einseitig anerkennen wollen.

Bei der Wiedereröffnung der Reichenbach-Synagoge in München in dieser Woche gelobte Merz, Antisemitismus in all seinen Formen zu bekämpfen, und erklärte: „Wir werden Antisemitismus nicht tolerieren, auch wenn er unter dem Deckmantel der Freiheit, der Kunst, der Kultur oder der Wissenschaft getarnt ist“, versprach er.

Die Mitarbeiter von All Israel News sind ein Team von Journalisten in Israel

All Israel
Erhalten Sie die neuesten Nachrichten und Updates
    Latest Stories