All Israel

„Wissen zu vermitteln kann zu einer besseren Welt führen“: Israels Wasserbeauftragter über Entsalzung und die Rettung des Sees Genezareth

Der See Genezareth (Foto: Paul Calvert)

Israels Fortschritte bei der Meerwasserentsalzung ziehen weiterhin weltweite Aufmerksamkeit auf sich. In einem kürzlich geführten Gespräch mit dem christlichen Journalisten Paul Calvert hob Yechezkel Lifshitz, Generaldirektor der israelischen Wasserbehörde, die Fortschritte hervor, die das Land beim Schutz seiner wertvollsten natürlichen Ressource erzielt hat. Im Mittelpunkt der Diskussion steht das ehrgeizige Projekt, entsalztes Wasser aus dem Mittelmeer zurück in den See Genezareth (Kinneret), Israels größten Süßwassersee, zu pumpen.

Lifshitz erklärte, dass diese Initiative weltweit beispiellos sei, und beschrieb sie als „das erste Projekt weltweit, bei dem Wasser, genauer gesagt entsalztes Wasser, zurück in die Natur gepumpt wird“. Dies stellt eine bedeutende Veränderung in der Herangehensweise Israels dar, das sich bisher auf die Natur als Wasserlieferanten verlassen hat. Die Entsalzung deckt bereits etwa 70 % des nationalen Wasserbedarfs, und Israel baut seine Kapazitäten weiter aus, um mit dem Bevölkerungswachstum und den sinkenden Niederschlagsmengen Schritt zu halten.

Die Dringlichkeit des Projekts wurde nach einer historisch trockenen Saison deutlich. Lifshitz merkte an: „Der Winter zwischen den Jahren 2024 und 2025 gilt als der schlechteste Winter in Israel seit 100 Jahren. Das sagen wir nicht nur so. Wir haben Daten, wir haben Informationen ... deshalb ist der Wasserstand im See Genezareth stark gesunken.”

Da der natürliche Wasserstand sinkt, wird nun entsalztes Wasser 75 Kilometer (etwa 46 Meilen) landeinwärts gepumpt, um den Kinneret zu stabilisieren.

Lifshitz erklärte Calvert, dass das Projekt sowohl kostspielig als auch immens sei. Obwohl die Infrastruktur zwischen 2018 und 2022 gebaut wurde, musste sie erst kürzlich in Betrieb genommen werden, nachdem mehrere strenge Winter den Kinneret auf einem komfortablen Niveau gehalten hatten.

Laut Lifshitz entwirft die Wasserbehörde derzeit einen langfristigen Strategieplan bis 2075, um die Wasserversorgung Israels auch in Zeiten klimabedingter Instabilität sicherzustellen.

Trotz der Umstellung auf Entsalzung betonte Lifshitz, dass die Wasserqualität weiterhin hoch sei und dass der Unterschied zwischen natürlichen und entsalzten Quellen für die Verbraucher praktisch nicht erkennbar sei.

Israel teilt sein Fachwissen gern über seine Grenzen hinaus, und diese Technologien werden zunehmend von Ländern nachgefragt, die unter Wasserknappheit leiden. Im Interview verwies Lifshitz auf zahlreiche israelische Unternehmen, die innovative Technologien zur Wasserersparnis, Abwasserbehandlung, Leck-Erkennung und in anderen Nischenbereichen entwickeln.

Er erklärte, dass Wasserexperten aus aller Welt regelmäßig Israel besuchen, um von ihrem Modell zu lernen, und Lifshitz glaubt, dass der Austausch dieses Wissens einer viel größeren Berufung entspricht. Wie er es ausdrückte: „Wissen weiterzugeben, um allen Menschen Zugang zu Wasser zu verschaffen, kann zu einer besseren Welt führen.“

Für ein aufschlussreiches Gespräch darüber, wie Israels Führungsrolle bei Wasserinnovationen die Zukunft gestaltet, klicken Sie unten, um das vollständige Interview von Paul Calvert mit Yechezkel Lifshitz von der Israelischen Wasserbehörde auf Englisch anzuhören.

Die Mitarbeiter von All Israel News sind ein Team von Journalisten in Israel

All Israel
Erhalten Sie die neuesten Nachrichten und Updates
    Latest Stories