Urgroßvater gründete das Unternehmen, das Zyklon-B-Gas herstellte – Urenkelin schließt sich Gaza-Flottille an

Marlene Engelhorn, eine Nachfahrin einer deutschen Familie, die das Chemieunternehmen besaß, das das tödliche Gas herstellte, mit dem Millionen Juden in den Vernichtungslagern der Nazis ermordet wurden, ist mit der „Friedensflottille“ auf dem Weg in den Gazastreifen.
Engelhorn teilte am Dienstag mit, dass sie an Bord des Schiffes gegangen sei: „Ich bin gegen Völkermord, Apartheid und illegale Besatzung und für ein freies Palästina.“
Die Organisatoren der neuen Flottille planen, in den kommenden Wochen mit Dutzenden von Booten nach Gaza zu segeln.
Sie behaupten, dass Menschen aus 44 Nationen an Bord sein werden. Der Mittelmeerhafen, von dem aus die Flottille starten soll, wird geheim gehalten. Die pro-palästinensische Organisation „The Global Movement for Gaza“ teilt stolz die Teilnahme der reichen Erbin auf ihren Social-Media-Konten mit: „Wir sind sehr glücklich, dass Marlene Engelhorn auf der richtigen Seite der Geschichte steht.“
Die deutsch-österreichische Erbin stammt aus einer wohlhabenden Industriellenfamilie, die Mitte der 1990er Jahre ihr Unternehmen Boehringer Mannheim verkaufte.
Sie ist eine Nachfahrin von Friedrich Engelhorn, dem Gründer des Chemiekonzerns BASF.
Während des Dritten Reichs war BASF Teil des IG-Farben-Kartells – ein Zusammenschluss der größten Chemie- und Pharmaunternehmen Deutschlands.
Während des Zweiten Weltkriegs produzierte das Unternehmen Giftgase, darunter Zyklon B, das ab September 1941 in den Gaskammern der nationalsozialistischen Konzentrationslager zur systematischen Ermordung von über einer Million Häftlingen, darunter überwiegend Juden, eingesetzt wurde.

Dov Gil-Har is a corespondent for KAN 11.