Geheime Einheiten und Operationen spielten eine entscheidende Rolle bei Israels Erfolgen im Iran-Konflikt

Israel stützte sich während seines Konflikts mit dem Iran im Rahmen der Operation „Rising Lion“ in hohem Maße auf Geheimdienst-Einheiten, wie in den letzten Tagen deutlich geworden ist. 

Während die Mossad-Operation, bei der in den ersten Stunden des Konflikts Drohnen von innerhalb des Iran aus auf strategische Ziele abgefeuert wurden, bereits bekannt ist, sind erst in den letzten Tagen und Stunden weitere Geheimdienst-Einheiten und Taktiken ans Licht gekommen.

Die Washington Post enthüllte am Montag, dass israelische Geheimdienstmitarbeiter in den Stunden unmittelbar nach Beginn der israelischen Angriffe auf iranische Nuklearstandorte eine Kampagne starteten, um das iranische Regime zu destabilisieren, indem sie Drohanrufe an hochrangige iranische Beamte, darunter viele aus dem Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC), tätigten.

„Ich kann Ihnen jetzt raten, Sie haben 12 Stunden Zeit, um mit Ihrer Frau und Ihrem Kind zu fliehen. Andernfalls stehen Sie ab sofort auf unserer Liste“, sagte ein israelischer Geheimdienstmitarbeiter zu einem hochrangigen iranischen General in einer durchgesickerten Aufzeichnung des Telefonats.

Der Geheimdienstmitarbeiter drohte dem General und seiner Familie mit Gewalt, sollte er sich nicht vom iranischen Regime lossagen, und sagte: „Wir sind näher an Ihnen als Ihre eigene Halsschlagader. Merken Sie sich das. Möge Gott Sie beschützen.“

Der General wurde angewiesen, ein Video aufzunehmen, in dem er sich vom iranischen Regime distanzierte.

„Wie soll ich es Ihnen schicken?“, fragte der General.

„Ich schicke Ihnen eine Telegram-ID“, antwortete der Agent.

Obwohl ein solches Video weder in den sozialen Medien noch offenbar in iranischen Medien veröffentlicht wurde, berichtete die Post, dass der General vermutlich noch am Leben ist.

Die Militäroperation gegen den Iran war seit vielen Jahren in Planung und stützte sich stark auf eine „umfassende verdeckte Aktion“, darunter verdeckte Geheimdienstteams, vorab positionierte Waffen und Drohnen sowie über Jahre gesammelte Informationen aus menschlichen Quellen und aus dem Abhören von Kommunikation, während Israel auf den richtigen Moment wartete, um die Operation zur Verringerung oder Beseitigung der iranischen Atomgefahr durchzuführen.

Israel tötete zu Beginn der Operation mehrere hochrangige Kommandeure sowie mehrere Atomwissenschaftler, die vermutlich an Irans Waffenprogramm arbeiteten. Letzte Woche wurde bekannt, dass viele dieser Kommandeure durch eine Mossad-Operation in einen bestimmten Bunker gelockt worden waren, mithilfe gefälschter Telefonanrufe an 20 hochrangige Luftwaffenoffiziere, die sie zu eben diesem Bunker in Teheran beorderten.

Gleichzeitig bereitete sich die IDF darauf vor, die iranische Drohnenbedrohung zu neutralisieren, die als erhebliche Gefahr für die israelische Heimatfront angesehen wurde.

Am Montag gab die IDF bekannt, dass eine Spezialeinheit innerhalb des Militärs, das Spectrum Warfare 5114th Battalion, das Teil des J6 und des Cyber Defense Directorate ist, daran gearbeitet hat, die meisten iranischen Drohnen daran zu hindern, israelisches Gebiet zu erreichen.

Obwohl die Einheit relativ unbekannt ist und ein Großteil ihrer Arbeit auch nach Abschluss der Operationen geheim bleibt, gab die IDF einige Details über die Arbeit der Einheit während der Operation Rising Lion bekannt.

Die IDF erklärte, die Einheit habe „Dutzende von Versuchen feindlicher Flugzeuge, mit Hilfe elektronischer Kriegsführung einzudringen, vereitelt“ und bezeichnete die Aktivitäten der Einheit als „zusätzliche Verteidigungsstufe, die fortschrittliche technologische Mittel nutzt, um Luftbedrohungen in Echtzeit zu erkennen und zu neutralisieren“.

Wie der Name schon sagt, ist die Einheit mit einer Vielzahl von Aktivitäten im Bereich der Signal- und Kommunikationstechnik befasst, insbesondere mit neueren Formen der elektronischen Kriegsführung, darunter Drohnen, die zur Steuerung und zum Empfang von Informationen auf Funksignale angewiesen sind.

Die Einheit konzentriert sich insbesondere auf neue Arten der direkten Störung oder Verwirrung der feindlichen Kommunikation, um Angriffe abzuwehren, bevor sie IDF-Soldaten oder die Heimatfront gefährden können.

Die Einheit arbeitet auch daran, solche Störungen der von israelischen Soldaten genutzten elektrischen Systeme zu verhindern.

Oberstleutnant „B“, Kommandeur des 5114. Bataillons im Spectrum Warfare Center, beschrieb die Arbeit der Einheit zur Abfangung von Drohnen aus dem Iran wie folgt: „Diese Abfangmaßnahmen bilden eine zusätzliche und wichtige Verteidigungslinie, die zum Schutz des israelischen Luftraums beiträgt. Jede Drohne, die wir abfangen können, trägt zum Schutz unserer Zivilisten, unserer Einwohner und unserer strategischen Vermögenswerte bei. Wir werden weiterhin rund um die Uhr im Einsatz sein, um die Einwohner des Landes zu schützen.“