Stark, widerstandsfähig und bereit: Würdigung des MDA, Israels Rettungsdienst während 600 Tagen Krieg

Inmitten des Blutbads des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober 2023 retteten die israelischen Rettungsdienste nicht nur Leben, sondern opferten auch einige ihrer eigenen. Jetzt, 600 Tage nach Beginn des Eisernen Schwertkrieges, zeigen die Fakten und Zahlen, wie lebenswichtig diese Dienste sind – und welche außergewöhnlichen Anstrengungen viele unternehmen, um Leben zu retten.
Der nationale Rettungsdienst Israels, Magen David Adom (MDA), wird vollständig aus öffentlichen Spenden finanziert. Er wird von Menschen getragen, die bereit sind, nicht nur Geld, sondern auch ihre Zeit und ihre Ressourcen zu investieren.
Magen David Adom bedeutet auf Hebräisch „Roter Davidstern“ und ist vergleichbar mit dem Roten Kreuz. Im Gegensatz zu der internationalen Hilfsorganisation kann man dem MDA jedoch kaum Passivität oder Untätigkeit vorwerfen.
Nach eigenen Angaben bearbeiteten die Callcenter des MDA am 7. Oktober über 21.600 Notrufe, mehr als fünfmal so viele wie an einem normalen Sabbat (Samstag). Die gesamte Flotte von 1.430 Krankenwagen und Intensivstationen wurde sofort mobilisiert, zusammen mit Hunderten von Rettungsmotorrädern, drei Hubschraubern, Kommando- und Leitfahrzeugen sowie 24 Fahrzeugen für den Einsatz bei Massenunfällen, die mit mobilen Behandlungsplätzen ausgestattet sind.
Achtunddreißig Mitarbeiter, die seit dem massiven Terroranschlag am Tatort und bei anderen Notfällen im Einsatz waren, haben dabei ihr Leben verloren. Während die Verwüstung die gesamte israelische Gesellschaft getroffen hat, wurden die Ersthelfer Zeugen und Opfer der Schrecken und riskierten ihr Leben, um andere zu retten.
Nun erweitert der MDA seine Dienste und Infrastruktur, um sicherzustellen, dass Israel für künftige Großkatastrophen gut vorbereitet ist. Die Flotte umfasst nun Hunderte neuer Fahrzeuge, darunter Krankenwagen und mobile Intensivstationen, von denen viele von großzügigen Unterstützern Israels gespendet wurden. So wurden beispielsweise zwei Fahrzeuge in Gedenken an zwei Gläubige gespendet, die bei dem Krieg Israels mit der Hamas ums Leben kamen, und an deren Seiten Bibelverse angebracht wurden.
Weitere 723 Rettungssanitäter und 5.000 zivile Freiwillige haben sich den Notfallteams angeschlossen, um die landesweiten Bemühungen zu verstärken. Inzwischen haben mehr als 500.000 Menschen im ganzen Land in 17.000 landesweiten Schulungen eine Ausbildung in Wiederbelebung und Erster Hilfe erhalten.
MDA-Fahrzeuge und -Stationen gehören in Israel zum gewohnten Straßenbild, besonders bei Blutspendeaktionen, an denen sich viele gerne beteiligen. In Notfällen halten die Israelis oft zusammen, und der MDA ist eine Anlaufstelle für alle, die auf diese Weise helfen und spenden möchten.
Am Tag der Invasion und des Terroranschlags der Hamas am 7. Oktober – von den Israelis als „schwarzer Sabbat“ bezeichnet – wurden mehr als 3.445 Blutkonserven gesammelt und verarbeitet. Im folgenden Jahr, 2024, wurden etwa 280.180 Blutkonserven gesammelt, verarbeitet und für 98 % der Transfusionen in Israel verteilt. Das Marcus National Blood Services Center führte außerdem einsatzbereite Vollbluttransfusionen und gefriergetrocknetes Plasma ein, wodurch die Sterblichkeit auf dem Schlachtfeld drastisch gesenkt werden konnte.
In ähnlicher Weise betreibt der MDA eine Milchbank, die es Müttern ermöglicht, Muttermilch zu spenden, um Babys zu ernähren, deren Mütter verletzt, entführt oder im aktiven Dienst sind. Etwa 1.900 Liter Muttermilch werden unterirdisch gekühlt gelagert und stehen bereit, um an Bedürftige verteilt zu werden – unabhängig davon, ob sie Christen, Juden, Muslime oder Drusen sind. Die Herkunft der Milch wird nicht gekennzeichnet, was bedeutet, dass sich die Gemeinden durch dieses Projekt gegenseitig helfen, selbst inmitten von Krieg und Feindschaft. Seit Ausbruch des Krieges haben sich die Spenden verdreifacht, und rund 3.340 Liter Milch wurden von 460 Spendern gesammelt. Alle erklärten sich bereit, dass ihre Milch an Babys anderer kultureller und ethnischer Herkunft gegeben wird.
In Zusammenarbeit mit freiwilligen Hebammen hat MDA auch eine Initiative ins Leben gerufen, um professionelle Hebammen aus der Region zu entsenden, die Frauen bei Geburten außerhalb des Krankenhauses unterstützen. Mittlerweile wurden fast 200 Freiwillige rekrutiert.
Anstatt auf den nächsten Notfall zu warten, stärkt MDA proaktiv die zivile Notfallvorsorge. Das Projekt „Magen“ (Schild) ist eine landesweite Initiative zur Vorbereitung auf Notfälle und Massenunfälle im zivilen Bereich.
Im Rahmen des Projekts wurden 800 kommunale Notfallteams in Risikogebieten eingerichtet. Darüber hinaus wurden medizinische Ausrüstungssets an 15.600 Zivilisten verteilt, darunter 880 Ärzte und Rettungssanitäter.
Der MDA erweitert nicht nur seine Kapazitäten, um anderen besser helfen zu können, sondern ergreift auch aktive Maßnahmen, um sicherzustellen, dass seine eigenen Mitarbeiter nach traumatischen Ereignissen angemessen versorgt werden. Das Angebot an emotionaler Unterstützung für Rettungskräfte wurde verbessert, und das Programm zur Prävention von PTBS wurde fast verdoppelt.
All diese Initiativen und erweiterten Programme bedeuten, dass der MDA noch besser darauf vorbereitet ist, Israel im Notfall zu helfen, egal was kommen mag.

Jo Elizabeth interessiert sich sehr für Politik und kulturelle Entwicklungen. Sie hat Sozialpolitik studiert und einen Master in Jüdischer Philosophie an der Universität Haifa erworben, schreibt aber am liebsten über die Bibel und ihr Hauptthema, den Gott Israels. Als Schriftstellerin verbringt Jo ihre Zeit zwischen dem Vereinigten Königreich und Jerusalem, Israel.