Israelische Geiseln werden am Hoshana Rabbah, dem letzten Tag von Sukkot, freigelassen
Am siebten Tag des Laubhüttenfestes werden die alte Bitte um Befreiung und der Ruf nach Erlösung Wirklichkeit

Hoschana Rabba, der siebte und letzte Tag von Sukkot – dem biblischen Laubhüttenfest – markiert den Höhepunkt des Feiertags. Heute, wie an jedem Hoschana Rabba, hallte in Synagogen auf der ganzen Welt die alte Bitte wider:
„Hoschana lema'an schimcha – Errette uns um deines Namens willen.“
Während der morgendlichen Prozession umrunden die Gläubigen die Synagoge sieben Mal mit Weiden- und Palmzweigen und singen die biblischen Worte aus Psalm 118:
„Hosha na – Errette uns, wir bitten dich, o Herr!“
Dieser Tag wird seit langem Yom HaYeshuah HaGadol – der Tag der großen Erlösung – genannt.
In diesem Jahr scheint seine Bedeutung besonders passend.
Zwei lange Jahre lang hat Israel gekämpft, gebetet und geweint, damit seine Söhne und Töchter nach Hause zurückkehren können. Heute, am Hoshana Rabbah, wurden diese Gebete erhört.
Die Geiseln, die seit Beginn des Krieges in Gefangenschaft gehalten wurden, sind endlich frei – und ein Tag, der einst von Schreien nach Erlösung geprägt war, ist zu einem lebendigen Bild der Erlösung geworden.
Bemerkenswerterweise fällt dieser Hoshana Rabbah genau auf den Tag zwei Jahre nach Simchat Torah – dem 7. Oktober, dem Tag, an dem der Krieg begann – im hebräischen Kalender.
Die Übereinstimmung ist auffällig und erinnert Israel daran, dass Geschichte, Trauer und Befreiung oft auf demselben heiligen Boden zusammenkommen – nicht durch Zufall, sondern durch göttliche Vorsehung.
Auch dies verstärkt bei vielen das Gefühl, dass der Zeitpunkt der Freilassung der Geiseln ein Zeichen der Barmherzigkeit trägt.
Mehr als eine diplomatische Errungenschaft ist es ein Moment, in dem Glaube und Tränen einer Nation in Dankbarkeit zusammenfließen.
Die zerbrechliche Sukkah, die provisorische Hütte, in der wir während dieses Festes wohnen, symbolisiert die Verletzlichkeit des Menschen unter göttlichem Schutz.
Sie erinnert uns daran, dass die Sicherheit Israels – und unsere eigene – nicht in erster Linie von Mauern, Macht oder menschlichen Plänen abhängt, sondern von der Gegenwart Gottes, der sein Volk „unter dem Schatten seiner Flügel“ beschützt.
An diesem Hoschana Rabba, an dem die Geiseln nach Hause zurückkehren, hallt die Botschaft mit neuer Kraft wider: Wahre Stärke liegt in der göttlichen Treue.
Sukkot ist auch die Zeit der Gebete um Regen – um das Leben selbst – im Land Israel, wobei Wasser Erneuerung und Segen symbolisiert. So wie der erste Regen den trockenen Boden wiederbelebt, belebt die Nachricht von der Rückkehr der Geiseln eine erschöpfte Nation wieder. Das Buch Nehemia berichtet von dem ersten Sukkot-Fest, das von den aus der babylonischen Gefangenschaft Rückkehrenden gefeiert wurde:
„Und die ganze Gemeinde derer, die aus der Gefangenschaft zurückgekehrt waren, machte Laubhütten und wohnte in den Hütten; ... Und sie hatten sehr große Freude.“ – Nehemia 8,17
Heute, zwei Jahre nach Beginn ihrer Gefangenschaft, können auch die Geiseln Israels wieder zusammen mit ihren Lieben in der Sukkah sitzen – dem zerbrechlichen Schutzraum der Freude.
Doch die Geschichte reicht noch weiter: Viele Gefangene wurden erst durch den Tod befreit, und die Nation Israel ist nach wie vor von Bedrohungen umgeben und wartet noch immer auf ihre vollständige Erlösung – genau wie in den Tagen Nehemias.
Die Geschichte Israels – die alte und die moderne – hat sich erneut verflochten: Glaube trifft auf Realität, Gebet trifft auf Vorsehung, und Hoffnung trifft auf zukünftige Herausforderungen.
Während die Sonne an diesem letzten Tag von Sukkot untergeht, atmet Israel wieder auf – ein Volk, das noch immer trauert, aber dennoch die Freiheit schmeckt.
Der Ruf, der durch Generationen hallte: „Hoshana – Errette uns, wir bitten dich“, ist erneut gehört worden.


Yehuda ist ein ehemaliger Mathematik- und Naturwissenschaftslehrer an Israels erster akkreditierter messianischer Schule in Jerusalem und hat akademische Abschlüsse in Mathematik, Physik und Philosophie. Er kam im August 2023 zum Team von ALL ISRAEL NEWS.